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Is SAFe evil? The answer …

Is SAFe evil?

Die Frage, ob das Scaled Agile Framework ein nützliches oder eher schädliches Hilfsmittel für die Skalierung von Agilität im Unternehmenskontext darstellt spaltet die agile Community seit mehreren Jahren.

Sehr erfrischend ist ein neues Video in dem die aktuellen Ansätze für die Skalierung von Agilität bei LEGO erläutert werden. Sehr schön auch der Einstieg, d.h. die „erste Präsentation“ ;-).

 

Henrik Kniberg erklärt die wichtigsten Konzepte aus SAFe

  • „SAFe = Shu-level scaling“, danach anpassen
  • momentan wird (bei LEGO) nach SAFe gearbeitet, in einem Jahr wird dies wohl anders aussehen. Mit dem SAFe Framework hat die Reise lediglich begonnen.

Lars Roost erklärt, wie diese bei LEGO eingesetzt werden – schöne Impressionen

  • Release Planning @ LEGO

Grundlegendes

  • Wichtige ist eine Grundhaltung: Es gibt viele Quellen der Inspiration: Nutze sie alle: NEXUS, LeSS, SAFe, DAD und viele, viele weitere …
  • Auch ohne SAFe muss man sich immer um die Portfolio- und die Team-Ebene kümmern.
  • Mehrwert im SAFe vor allem der „SAFe Program Level“, da dadurch Portfolio-Management und die agile Teams verunden werden. Hierbei spielt der Release Train Engineer („Chief Scrum Master“) eine sehr wichtige Rolle.
  • Gestaltet man diese teamübegreifende Ebene gut, dann wird die Vorhersehbarkeit verbessert (Mittelfristplanung).
  • SAFe macht wie Scrum bestimmte Probleme sichtbarer, was nicht bedeutet, dass diese automatisch gelöst werden.

Scaled Agile Framework- Chancen und Risiken 

  • LIKE
    • Einiges rund um das Release Planning: Die Energie, Release Planning als Social Event, Visualisierung (Transparenz!) über das Dependency Board und das Risk Board
  • BEWARE
    • SAFe – nicht alles auf einmal!
    • Nicht auf dem Shu-Level bleiben sondern Strukturen und Regeln anpassen
    • Queues & Batches – aufpassen, dass die Arbeit fließt und nicht gewartet wird
    • Mount Stupid – Hype & Anti-Hype
  • Warpup
    • SAFe als Hilfsmittel
    • SAFe basiert auf Lean & Agile Prinzipien
    • SAFe = Shu-level Skalierung
    • SAFe can be useful, wenn Teams voneinander abhängig sind
    • Nicht auf Shu-Level bleiben – viel experimentieren

 

Interessantes am Rande: Noch Ende 2014 war man bei CRISP viel kritischer eingestellt. So ändern sich die Zeiten bzw. die Einstellung, wenn man sich intensiv mit einem Thema beschäftigt.

Die Slides sind via einem Blog-Artikel bei Crisp abrufbar.

 

Scaling Agile & Lean – Spotify Squads, Tribes and Chapters

Die Reihe „Scaling Agile & Lean“

Agile Methoden wie Scrum werden mittlerweile in den meisten Unternehmen eingesetzt, einige Studien gehen davon aus, dass 80% aller Unternehmen agile Prozesse einsetzen, konservativere Studien sprechen von etwas mehr als der Hälfte. In den meisten Fällen dürfte sich dies jedoch weiterhin auf den Einsatz von Scrum oder Kanban in Teilbereichen der Unternehmen, wenigen Teams oder Projekten beschränken.

Ansätze, um hinweg über viele Teams zu skalieren (Scaling Agile) fehlen häufig und werden für größere Unternehmen die auf Agilität setzen möchten immer wichtiger. Häufig scheitern Implementierungen von Scrum jedoch an dem fehlenden übergeordneten Koordinierungsbedarf, da der Fokus in den meisten Fällen zu sehr auf die Entwicklungs-Teams und weniger auf die Unternehmens- oder Portfolioebene gelegt wird. Besonder viele Reibungsverluste gibt es bei der Integration von agilen Organisationsteilen (z.B.: Entwicklung von neuen Systemen) und weiterhin eher traditionell organisierten Organisationsteilen (z.B.: Vertriebsorganisation, Abteilungen mit Fokus auf Wartung, Zulieferer).

Die Fragestellung, wie agile Methoden in größeren Unternehmen eingesetzt werden können, ist jedoch nicht neu. In der Reihe „Scaling Agile & Lean“ stellen wir einige der bekanntesten Frameworks und Methoden die hierbei Anwendung finden vor.

Scaled Agile @ Spotify im Detail

Einen sehr interessanten Ansatz für die Skalierung von agilen Teams verfolgt Spotify. Hier wurde auf über 30 Teams („Squads“) skaliert. Teams die in einem Kontext arbeiten, werden in sogenannten „Tribes“ gruppiert.  Der Kontextübergreifende Austausch geschieht durch die Etablierung von so genannten “Chapters”.

Diese Begrifflichkeiten mögen für einige gewöhnungsbedürftig sein aber sind sicherlich für viele Agilisten attraktiv, da diese häufig den klassischen Methodenwerken schon alleine wegen der vielfach missbrauchten Begrifflichkeiten ablehnend gegenüber stehen.

Liefereinheiten

Squad

Entspricht in etwa den üblichen agilen Teams, wobei kein spezifisches Vorgehen oder Framework wie beispielsweise Scrum oder Kanban vorgeschrieben ist. Es gibt einen Product Owner, der die Themen vorgibt und jemanden, der sich um das Team und die Einhaltung von Regeln kümmert (“Agile Coach”). Der “Agile Coach” gehört nicht ausschließlich zu einem Squad er muss aber für „seine“ Mitarbeiter verfügbar sein.

Scaling Agile @ Spotify
Scaling Agile @ Spotify

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Scrum.org announces CIFScrum.org announces CIF

Finally the long awaited CIF (Continuous Improvement Framework) has been announced by Ken Schwaber / Scrum.org („Scale Scrum beyond your Team„).

A first overview has been made available to the public.

Time to cover CIF in our series about scaling Agile/Lean!Finally the long awaited CIF (Continuous Improvement Framework) has been announced by Ken Schwaber / Scrum.org („Scale Scrum beyond your Team„).

A first overview has been made available to the public.

Time to cover CIF in our series about scaling Agile/Lean!

Scaling Agile & Lean – Scrum of Scrums (SoS)

Scaling Agile & Lean – Scrum of Scrums (SoS)

Agile Methoden wie Scrum werden mittlerweile in den meisten Unternehmen eingesetzt, einige Studien gehen davon aus, dass 80% aller Unternehmen agile Prozesse einsetzen, konservativere Studien sprechen von etwas mehr als der Hälfte. In den meisten Fällen dürfte sich dies jedoch weiterhinauf den Einsatz von Scrum / Kanban in einigen wenigen Teams und Projekten  beschränken. Ansätze, um über viele Teams hinaus zu skalieren (Scaling Agile) werden für größere Unternehmen nun immer wichtiger. Scrum Implementierungen scheitern jedoch häufig an übergeordnetem Koordinierungsbedarf und alleinige Fokussierung auf die Team-Ebene. Häufig wird zudem die Integration von agilen Organisationsteilen und weiterhin eher traditionell organisierten Organisationsteilen unterschätzt. Die Fragestellung, wie agile Methoden skaliert werden können ist jedoch nicht neu und mittlerweile gibt es viele Ansätze hierfür. In der Reihe „Scaling Agile & Lean“ gehen wir auf einige der bekanntesten Ansätze ein.

Scrum of Scrums (SoS)

Ein einfacher Ansatz zur Abstimmung über mehrere Teams hinweg ist der so genannte „Scrum of Scrums“ (abgekürzt “SoS”) bei dem Vertreter der beteiligtem Scrum Teams in ein übergeordnetes Meeting, dem „Scrum of Scrums“, entsandt werden, um sich dort zu Team-übergreifende Themen auszutauschen. Dieser Ansatz ist schon relativ alt, so soll der Ansatz bereits 2003 auf einer Konferenz  von Ken Schwaber vorgeschlagen worden sein. Mike Cohn beschreibt 2007 in einem Artikel etwas ausführlicher den Ansatz.

Scrum of Scrums (of Scrums)
Scrum of Scrums (of Scrums)

Herausforderung: Teilnehmer

Nicht immer ist es leicht, einen geeigneten Team-Vertreter (“Delegate”) zu benennen, derdie (richtigen) Informationen (in geeigneter Form) aus dem Team in das SoS trägt und entsprechend die Informationen aus dem SoS in das Team zurück. Hier hilft meist etwas experimentieren weiter.

Spezialisierte Scrum of Scrums

Scrum of Scrums werden gerne auch für spezialisierte Gruppen angewendet: Teilweise wird die Abstimmung über Teams hinweg mit einem SoS erreicht, teilweise gibt es spezialisierte SoS für Product Owner, Entwickler und Scrum Master. Bei einem solchen Ansatz muss kritisch geprüft werden, ob wirklich ein SoS vorliegt oder es sich eher um eine Community of Practice (CoP) handelt.

Grenzen von Scrum of Scrums

Wie Esther Derby in der Präsentation Agile Teams at Scale: Beyond Scrum of Scrums darlegt, stößt Scrum of Scrums schnell an Grenzen: Scrum of Scrums funktioniert, wenn eine kleine Anzahl Teams koordiniert werden müssen, die alle im selben Kontext arbeiten. Sie zeigt in ihrer Präsentation auf, welche Strategien verfolgt werden können, um Teams auch bei der Entwicklung größerer Systeme zu koordinieren, die mehr als einen Kontext aufweisen.

Scrum of Scrums dienen zur Koordination und nicht zur Planung

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Stärken eines Scrum of Scrums hauptsächlich im Austausch und Koordination zwischen Teams liegen und weniger in einer übergreifenden Planung. Ein Scrum of Scrums ist kein Planungsprozess im eigentlichen Sinne sondern ein stetiger Austausch. Wird ein konsolidierter Plan benötigt, so muss dieser gesondert erstellt werden.

Anatomy of Agile Enterprise

In dem Artikel „Scaling Aile Beyond Team“ greift Janne J. Korhonen ebenfalls den Ansatz von Scrum of Scrums auf, nennt die Limitationen dieser Team of Teams und führt eine weitere Skalierungebene, die “Agile Unit” ein. Teams innerhalb der Agile Unit koordinieren sich auch über Kontext-Grenzen hinweg. Diese “Kontext-Grenzen” sorgen immer wieder für Herausforderungen bei der Agilisierung von Unternehmensteilen, da ihre Auswirkungen auf selbstorganisierte Teams unterschätzt wird.

Agile Unit
Eine „Agile Unit“ fasst Team of Teams zusammen.

Demnächst: Scaling Agile & Lean – Patterns of Enterprise Scrum & Scaling Lean/Agile Development.