Karriere und Gehalt im Projektmanagement 2011

Über Gehalt spricht man nicht?

In meinem Blog Armerkater.de gehören Artikel die sich mit den Verdienstmöglichkeiten und der Karriere im Projektmanagement beschäftigen stets zu den meist aufgerufenen. Beispiele hierfür sind: „GPM Gehaltsstudie für Projektmanagement (2009)„, „Salär für Projektleiter (Schweiz)“ und „Verdienst als Projektleiter„. Kurz: Es besteht großes Interesse an diesem Thema.

Aktuelle Studie der Gesellschaft für Projektmanagement

Die neue Studie „Wer verdient wie viel in der PM-Branche?“ Ergebnisse der Karriere- und Gehaltsstudie für Projektpersonal 2011“ der Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) zeichnet hinsichtlich Karriere und Gehalt im Projektmanagement ein weitgehend ernüchterndes Bild: Obwohl die Bedeutung des Projektmanagements stetig zunimmt und in manchen Branchen der Anteil von Projekten und Projektmanagement in der Wertschöpfung schon bei fast 40%  liegt, spiegelt sich dies häufig nicht in besseren Karriere- und Gehaltsmodellen für Projektmanager wieder. So stagniert das Grundgehalt für Projektleiter seit 2008 auf dem gleichen Niveau und eine steigende Verantwortung führt nicht zwangsläufig zu einem besseren Verdienst.

Dem Thema wird natürlich auch im Blog der GPM ein Beitrag gewidmet: Immer noch zu wenig Wertschätzung gegenüber Projektmanagern.

Eigene Erfahrungen

Aus eigener Erfahrung und aus meinem Umfeld kann ich leider bestätigen: Die Anforderungen an einen guten Projektleiter werden heute weiterhin unterschätzt und die Arbeitsleistungen eines guten Projektleiters nicht gewürdigt. Projektleiter die in die Linie wechseln sprechen häufig davon, dass der Arbeitsalltag spürbar weniger fordert (weniger Stakeholder, bessere Planbarkeit, …) und sie durch die Organisation attraktivere Entwicklungs- und Gehaltsoptionen geboten bekommen. Kurz: Sie sind nach einem Wechsel in die Linienorganisation zufriedener als zuvor als Projektleiter.

Sinnvoll?

Projektmanagement also Einbahnstraße oder ähnlich dem IT-Consulting nur eine temporäre Station auf der Karriereleiter? Zurück in der „PM-Schiene“ bleiben dann häufig Formular-Reiter und verbitterte „Ich weiß alles besser“ Exemplare, die durch ihr formale Seniorität leider auch das (negative) Bild des Projektleiters prägen.

Seit Jahren wird dies thematisiert aber die Unternehmen handeln nicht bzw. falsch: Durch eine starke Strukturierung und Aufgabenteilung, Beschneidung von Befugnissen („Wenn Du nicht entscheiden kannst, dann musst Du auch nicht entscheiden – und hast weniger Stress!“). Karrieremodelle sehen immer noch meist den Wechsel in die Linie vor, die Vergütungsstrukturen sind im Vergleich zur Linie wenig attraktiv.

Warum wundern wir uns dann, dass sich das Projektmanagement nicht weiter professionalisiert, obwohl schon seit Jahrzehnten darüber gesprochen wird?

 

Über Felix Rüssel

Felix Rüssel is exploring Lean-Agile concepts since 2002 with a special focus on how to connect and align Business and Development on all levels of an organization. He likes to challenge established thinking patterns and structures to enable innovative approaches which help to deal with current and future challenges. Felix Rüssel is a Certified Scrum Professional (CSP-PO), a Certified LeSS Practitioner (CLP) and a SAFe Program Consultant Trainer (SPCT5).

Ein Gedanke zu „Karriere und Gehalt im Projektmanagement 2011

  1. der Fluch der Matrixorganisation… wenn man als Projektleiter weiter kommen möchte (fachlich), dann einfach selber dafür sorgen. und wer nach dem Wechsel in die Linienfunktion glücklicher ist, ist kein Volllblut-PM. :-P

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